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Rentmauer

Die früheste bekannte Darstellung findet sich auf einer Karte des Stockheimer Gerichts (HHSTAW 135 18) die vermutlich um 1600 aufgrund von Grenzstreitigkeiten entstanden ist.

Dort ist ein Ringwall bei Rod eingezeichnet, der die heute als Rentmauer bekannte Anlage zeigt. Doch obwohl es einen Waldlehrpfad Rentmauer gibt, der bei der Grundschule im Weiltal bei Rod an der Weil startet, ist die Wallanlage selbst im Wald nicht gleich zu finden.

Ein vom Naturpark Hochtaunus installiertes, aber herabgefallenes Schild, eine halb vermoderte Bank vom ehemaligen Heimat- und Verkehrsverein Rod an der Weil weisen auf frühere Bemühungen hin, die Rentmauer touristisch zu erschließen.

Zum Teil von Bäumen bewachsen lassen sich die Ausmaße der Anlage kaum ausmachen. Dabei ist die Anlage, die den Grundriss einer spiegelverkehrten, eckigen „6“ aufweist, recht groß. Christian Ludwig Thomas hat die Anlage Anfang des 20. Jahrhundert vermessen und Profile der Wälle erstellt.

Seine Arbeit ist 1909 in den Mitteilungen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Nr. 3, erschienen. Das geschlossene Viereck hat Ausmaße von 75 mal 85 Metern mit den Spuren eines Tores auf der Westseite.

„Die Wälle aus schwer verwitternder Grauwacke und Tonschiefer treten in der umgebenden reichen Vegetation scharf hervor, sind ihrer Sterilität halber gut zu begehen“, schreibt Thomas.

Heute dagegen wachsen sogar Bäume auf dem Wall, Moose und Farne begrünen ihn. Aber besonders der so genannte Annex, der L-förmig an das Viereck nach Osten anschließt ist zum Teil noch mannshoch, bei einer Wallbreite am Fuß von 8 bis 10,5, Metern wie Thomas gemessen hat.

Er vermutet, dass die Wallanlage für die Bevölkerung als Steinbruch gedient hat. „Die breite Wallform, die bei der Glätte der Steinbruchflächen dem natürlichen Mauerzerfall entspricht, ist trotz allem zumeist erhalten, jedoch von der Menge der in der älteren Beschreibung von 1879 erwähnten großen, schweren Quarzitblöcke nichts mehr zu sehen“.

Denn schon August von Cohausen hat in „Die Wallburgen, Landwehren und alten Schanzen des Regierungsbezirks Wiesbaden", Nassauische Annalen 15, 1879, die Rentmauer aufgeführt, allerdings bei der Beschreibung erwähnt, dass es keinen Eingang gebe. Und eben auf 1,5 Meter lange und 50 bis 70 Zentimeter dicke Steine hingewiesen.

Noch etwas früher, nämlich 1849, hatte Pfarrer Hannappel aus Reifenberg im „Frankfurter Konservationsblatt“ die Ruine beschrieben. Auch später gab es eher halbherzige Untersuchungen des Kulturdenkmals. Vor etwa 40 Jahren habe ein Bekannter, der an der Entwicklung von Metallsuchgeräten beteiligt war und auch an der „Goldgrube“ im Vordertaunus fündig geworden war, mit ihm zusammen die Anlage eben mirteinem solche Metallsuchgerät abgesucht, berichtete Karl-Otto Kilb aus Rod an der Weil.

„Wir haben aber nur drei Kronkorken gefunden“, schmunzelte der Geschichtsinteressierte. Und in den 1980er Jahren habe der Weilroder Geschichtsverein einmal den Auftrag vergeben, Grabungen durchzuführen. Aber der Beauftragte habe nur einige Löcher in den Wall gegraben und sei dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Über das Alter der Anlage gibt es bisher nur Spekulationen.

Thomas schreibt es der späten Latène-Zeit zu, die von etwa 500 vor Christus bis zu den Anfängen unserer Zeitrechnung reicht und in der die Kelten in Mitteleuropa siedelten. Dieser Einschätzung schließend sich Kathenrs in ihrem Buch „Weilrod - die Geschichte von 13 Taunusdörfern" an. Dr. Joachim Bierwirth dagegen in seinem kurzen Aufsatz „Die Rentmauer auf einer alten Karte“, erschienen im Weilroder Heft Nr. 6, schätzt eher eine frühmittelalterliche Entstehung zischen dem 7. und 9. Jahrhundert. Peter Maresch vom Kreisarchiv, bedauert, dass die Anlage bisher kaum archäologisch erforscht wurde. „Ich tendiere während der sehr regelmäßigen Rechtecksform, die eher untypisch für die keltischen Anlagen der Region ist eher zur letzteren Variante.

Auch dies muss Spekulation bleiben - laut Anfrage an unseren Kreisarchäologen Harro Junk sind keinerlei datierende Funde wie Scherben, Münzen etc. bekannt,“ so Maresch. Diese Rechtecksform ist besonders gut im LIDAR-Scan erkennbar, der unter bodenviewer.hessen.de allgemein einsehbar ist. Dabei fallen aber auch eventuelle Ackerterrassen rund um die Wallanlage auf.